„Ein Sack voll Murmeln“: Ein Besuch im Kino
Die 1 FSA und die 2 FSA statteten dem Votivkino einen Besuch ab und sahen dabei den Film: „ Ein Sack voll Murmeln“. Es ist die Verfilmung der gleichnamigen wahren Geschichte von Joseph Joffo. Er und sein Bruder Maurice machen sich 1942 in Paris auf den Weg. Sie sind noch Kinder und flüchten ganz alleine vor den Nazis. Der Film zeigt ihre abenteuerliche Reise – betrachtet aus den Augen der Kinder. Es beginnt mit einem Sack voller Murmeln, die Joseph im Tausch gegen seinen Judenstern von einem Schulfreund erhält. Eine dieser Murmeln begleitet ihn die ganze Reise und gibt ihm immer wieder Kraft durchzuhalten. Auch die Liebe kommt nicht zu kurz im Flüchtlingsdrama als Quelle der Kraft. Die Liebe zu den Eltern, die Bruderliebe und die Verliebtheit. Natürlich geht es aber auch um die Gefahren: die Gefahr als Jude erkannt zu werden, die Gefahr krank zu sein, jemanden zu verlieren. Das ist die Geschichte des Films.
Wir, die ZuschauerInnen, hielten den Protagonisten die Daumen, fieberten mit und vergossen Tränen. Das Verständnis für Menschen auf der Flucht ist definitiv größer geworden. Wir bearbeiten nun diese Thematik fächerübergreifend im Unterricht – aus historischen, psychologischen und religiösen Blickwinkeln. Dabei werden sozialpolitische Kompetenzen erworben und Bezüge zur Gegenwart geschaffen: zu den laut UNICEF 28 Millionen Kindern und Jugendlichen, die derzeit unbegleitet auf der Flucht sind. Joseph Joffe schreibt in seinem Buch: „ Momentan hallt meine Geschichte besonders laut wider. Aufgrund des Terrorismus müssen auch heute noch Kinder fliehen. Wie vor 50 Jahren sind sie vollkommen allein und auf sich gestellt unterwegs. Ich hoffe der Film bringt uns alle dazu, über das Schicksal dieser Kinder und zerrissenen Familien nachzudenken“.